Aktivferien: Die Familien sind in Bewegung, die Gewohnheiten auch

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Synthese vom 21. April bis zum 3. Mai 2014

Familientourismus? Ja, aber welche Familie?

In der heutigen Diskussionskultur müssen alle Entscheidungen begründet werden, so wird der Alltag zahlreicher Eltern oft zu einem Kampf, bei welchem alles gerechtfertigt und begründet werden muss. Das könnte sich dann ungefähr so anhören: "In diesem Winter liegt Ski fahren nicht drin, da die Kinderkarten zu teuer sind…". Es kommt jedoch häufig vor, dass sich die Eltern doch noch umentscheiden und sich der Meinung ihres kleinen Königs anschliessen. So setzt das Kind immer mehr seinen Willen durch, z.B. was die Schlafenszeit betrifft, das Menu, aber auch die Feriendestination… In einer Gesellschaft, in welcher das Kind verhätschelt wird, ist es nicht verwunderlich, dass sich auch die Tourismusakteure für seinen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Entscheidungen der Eltern interessieren. Um dieses junge Publikum anzusprechen, setzen die Tourismusprofis auf alles, was das Kinderherz höher schlagen lässt.  Dabei vergessen sie nicht, auch die Eltern zu überzeugen, welche bereits ihrem Kind nachgegeben haben: "Das gefällt dem Kleinen, fördert ihn und ist auch sicherheitstechnisch unbedenklich". Sie haben wirklich an alles gedacht: so gibt es beispielweise im Pariser Hotel "Le Bristol" für die Kinder das Maskottchen "Hippolyte" oder Pantoffeln in der Grösse 24 im Design "Formel Fun" in Bülach. Im Tirol setzt das "Rieser’s Kinderhotel" Massstäbe mit seinem massgeschneiderten Programm für Familien und inspiriert auch merklich andere Anbieter im Salzburgerland. Gegenwärtig sind aber die Aquaparks das Highlight für Familien.

Dabei orientieren sich die Angebote jedoch noch allzu sehr am traditionellen Familienmodell. Dank Karriere und Verhütungsmittel scheint die traditionelle Rollenteilung zwischen Frau und Mann jedoch überholt zu sein. Die Forderung nach einer Gleichstellung der Geschlechter von Seiten der Feministinnen führte zu einer Neuverteilung der erzieherischen Aufgaben – und zu einem neuen Verständnis der Vaterrolle. In der Welt des Tourismus scheint jedoch noch das traditionelle Modell vorzuherrschen. Einige Initiativen in die andere Richtung sind jedoch feststellbar. So können sich beispielsweise Alt und Jung über Generationsgrenzen hinweg im Zentrum Ballenberg im Kunsthandwerk üben. Das kommt nicht nur der Gesundheit der neuen Senioren zugute, sondern berücksichtigt auch die veränderten Rollenverteilungen der modernen Familie. So können sie sich in der Kunst des Stickens üben oder aber das Schmieden eines Wikingermessers ausprobieren. Auf spielerische Art und Weise lernen so die Kleinen und die Grossen zusammen das Handwerk ihrer Vorfahren, welches Teil des materiellen und immateriellen Erbes unserer Zivilisation ist.

Dieselben Werte liegen auch der "Stiftung Umwelteinsatz Schweiz (SUS)" zu Grunde, welche sich dem Unterhalt von Schutzgebieten und Kulturlandschaften widmet und insbesondere seit 1994 dem Bau von Trockenmauern. Ziel der Stiftung ist es in Zusammenarbeit mit ProNatura, grosse Kinder und junge Erwachsene, welche sich für den Umweltschutz interessieren und sich für eine gute Sache einsetzen möchten, dazu zu bringen, während einer Woche an einem Umwelteinsatz in den schönsten Landschaften der Schweiz teilzunehmen. In der Romandie werden diese Aktivferien dieses Jahr im Neuenburger Jura, im Gebiet des Vanil Noir und im Sortengarten von Erschmatt angeboten. Dafür kann man sich ab sofort bei der SUS einschreiben. Davon sollte man profitieren, denn die Regenfälle in diesem Winter lassen auf einen ebenso sonnigen Sommer wie im letzten Jahr hoffen.

Die mobile Kommunikation wirft ein neues Licht auf die Empfangsgewohnheiten in den Hotels

Aufgrund seiner technischen Eigenschaften macht es die Wirklichkeit verständlicher. Es ist mobil und sprengt die Grenzen des Individuums (davon zeugt z.B. sein Einsatz über die App Bürgerforum Vorarlberg, welche nach dem Prinzip des Crowdsourcings funktioniert). Es ist gleichzeitig sehr persönlich, aber auch äusserst sozial. Wir sprechen vom Handy. Accor ist sich dieser Eigenschaften und der Beziehung, welche der Nutzer mit dem Touchscreen seines Handys hat bewusst, weshalb die Hotelkette dieses in ihre vierstufige Empfangsstrategie integriert, welche bereits seit einem Jahr in zwanzig Accor-Hotels getestet wird. Anders gesagt, setzt die Accor Gruppe auf die digitale Welt im Bereich Empfang. Und das scheint zu funktionieren, denn 90% sind mit diesem personalisierten Service zufrieden. Dieser Erfolg hängt wohl hauptsächlich damit zusammen, dass die Wartezeiten an der Hotelrezeption deutlich abnehmen und das Personal besser verfügbar ist, da viele Aufgaben dank der mobilen Technologie wegfallen.

Die Hotels Ushuaïa Ibiza Beach Hotel und Hard Rock Ibiza nutzen ebenfalls die Vorteile der modernen Technologie. Für einen Preis von 29 Euro können die Gäste das VIB, das "very important bracelet" erwerben. So kann der Strandbesucher im Meer baden, ohne sich um seine Wertgegenstände wie Geldbeutel oder Zimmerschlüssel, der unter dem Badetuch liegt, Sorgen machen zu müssen. Alles ist digitalisiert und solide am Handgelenk festgemacht. Wirklich alles? Nein, nicht das Handy. Dies ist zwar ein guter Anfang, welcher jedoch noch ausbaubar ist. Denn das VIB – obwohl es nicht unwichtig ist – geniesst noch nicht denselben Status wie das Smartphone. Nabilla, eine bekannte Teilnehmerin einer Telereality Sendung, würde nicht das Gegenteil behaupten. Die Fans der Serie erinnern sich ganz bestimmt an ihren berühmten Ausspruch "Mein Telefon ist wie mein String, ich habe es immer dabei".

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