2023, das zweitwärmste Jahr und lokal unter den 10 niederschlagsreichsten Jahren seit 160 Jahren.

Das Jahr 2023 erwies sich im Wallis als das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Messungen im Jahr 1864.

Tatsächlich betrug die Durchschnittstemperatur im Wallis 8.3°C (MeteoSchweiz Stationen Aigle, Grosser Sankt Bernhard, Montana, Sitten, Visp und Zermatt). Sie lag damit nahe an der Rekordtemperatur von 2022 (8.6°C im Durchschnitt) und knapp über der Temperatur von 2018 (8.2°C). Diese beinahe Rekordwärme war im ganzen Land zu beobachten. Die Temperaturabweichung betrug 1.4°C im Vergleich zum Durchschnitt 1991-2020. Mit +1.3°C war der Wärmeüberschuss im Wallis fast gleich gross wie im nationalen Durchschnitt. Im Gegensatz zum letzten Jahr war er in den Bergstationen nicht stärker ausgeprägt als in den tiefer gelegenen Regionen. Während des Jahres 2023 lag nur die Frühlingssaison nicht in den Wärmerekorden. Für die anderen Jahreszeiten gilt:

  • Der Winter 2022/23 war der viertwärmste Winter und der Sommer 2023 der fünftwärmste Sommer seit Beginn der Messungen.
  • Der Herbst 2023  war der zweitwärmste Herbst seit 1864.
  • Der Dezember gilt als der fünftmildeste Dezember seit 160 Jahren.

 

Jährliche Durchschnittstemperatur (in °C) der 6 Walliser Stationen von MeteoSchweiz (Aigle, Grosser St. Bernhard, Montana, Sion, Visp und Zermatt) von 2011 bis 2023

 

Was die Niederschläge betrifft, so gab es nach einem Überschuss im Jahr 2021 und einem deutlichen Defizit im Jahr 2022, im Jahr 2023 einen deutlichen Überschuss (+29% im Walliser Durchschnitt).  In den Regionen Sitten und Siders gehörte 2023 sogar zu den 10 niederschlagsreichsten Jahren seit fast 160 Jahren. Dies ist vor allem auf die Monate März und November zurückzuführen, die sich durch fast rekordverdächtige Niederschlagsmengen auszeichneten. Die Monate April und Dezember waren auch niederschlagsreich, während sich der Februar als besonders trocken erwies. Die Sommerniederschläge waren weniger defizitär als im Jura, im Mittelland oder in den Voralpen. Insgesamt war im Jahr 2023 der Niederschlag im Simplongebiet dennoch defizitär, da es im März und November sogar wenig Niederschlag gab, wie auf der Alpensüdseite allgemein.

 


Abweichung vom 30-Jahres-Durchschnitt in Prozent des mittleren Jahresniederschlags von 6 Walliser Stationen von MeteoSchweiz (Aigle, Grosser St. Bernhard, Montana, Sion, Visp und Zermatt) von 2011 bis 2023.

 

Was die Sonne betrifft, so schien sie im Wallis, wie auch in einem grossen Teil der Alpenkantone, fast normal (sehr leichter Überschuss von 1%). Dies steht im Kontrast zum Jura, dem Tessin und vor allem dem Mittelland, die sich durch einen ziemlich grossen Sonnenscheinüberschuss auszeichneten. Erklären lässt sich dies durch die besonders überschüssige Sommersonnenscheindauer im Westen und Norden des Landes und durch sonnige Wintermonate und November auf der Alpensüdseite.

 

Abweichung vom 30-Jahres-Durchschnitt in Prozent der Sonnenscheindauer von 6 Walliser Stationen von MeteoSchweiz (Aigle, Grosser St. Bernhard, Montana, Sion, Visp und Zermatt) von 2011 bis 2023

 

Schliesslich war die Schneedecke im Winter 2022/23 mit oft trockenem und sehr mildem Wetter im Dezember, Januar vor allem im Februar insgesamt defizitär. Aufgrund ergiebiger Schneefälle in den Bergen im November und Dezember 2023 waren die Schneehöhen am Ende des Jahres 2023 jedoch deutlich überschüssig. Die Folge: Die Schneehöhe erreichte im Mittel über das gesamte Jahr 2023 einen Normalwert.