"Wohlfühlen" - ein Entwicklungsträger

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Das Bedürfnis, sich wieder mit der Natur zu verbinden, und die Begeisterung für Produkte und Dienstleistungen des Wohlfühlens gehören ganz klar zu den starken Tendenzen für 2016. Die Fachleute beginnen sich bereits zu organisieren, um Dienstleistungen anbieten zu können, deren Angebot sich abhebt, um den auf der Sinnsuche immer flexibleren Reisenden, ein einmaliges  Erlebnis zu verschaffen.

Tendenz: zur Erfahrung der "Kunst zu schreiten"

Das Verhalten der Reisenden hat sich auch bei den "Outdoor"-Anhängern verändert. Ein neuer Wandertyp profiliert sich: derjenige, der nicht nur vertieft die Umgebung betrachtet, in der er seine Aktivität ausübt, sondern auch den Moment nutzt, um sich auf sich selbst und auf sein physisches und inneres Gleichgewicht zu besinnen. Diese Philosophien und Bräuche stammen aus früheren Zeiten und kommen ursprünglich aus Asien, dem Mittleren Orient oder auch aus Deutschland und sind heute wieder Ausgangspunkte für wirklich kreative Praktiken:  

  • Der Afghanen Schritt: der auf dem Prinzip beruht, seinen Atemrhythmus auf der Basis der Schrittkadenz zu koordinieren. Diese Technik erlaubt auf natürliche Art, die Lungen mit  mehr Sauerstoff zu versorgen und entsprechend dem Schwierigkeitsgrad des Parcours sparsam mit den Anstrengungen umzugehen.
  • Der bewusste Schritt: bei dem die ganze Konzentration auf der Ausführung der Bewegung und auf dem Erreichen eines inneren Wohlgefühls beruht.
  • Die Hydrotherapie oder das Gehen auf nackten Füssen: Sie beruht auf einer der 5 Säulen der durch die Medizin anerkannten Kneipp Methode. Es handelt sich dabei um das Eintauchen der Füsse in Kaltwasserbecken, im Hinblick auf eine Stärkung des Immunsystems. Diese "Kur" kann durch Gehen mit nackten Füssen auf verschiedenen Unterlagen vervollständigt werden (Holz, Schaum, Steine), um sich wieder mit der Energie des Bodens zu verbinden.

Die Aufnahme dieser Praktiken in den Tourismus bleibt noch zurückhaltend und wird nur ganz vereinzelt eingesetzt. Nachstehend einige Beispiele:

  • Wohlfühlweg im Elsass

In dem Park der "Ballons des Vosges" weist der "Chemin du bien-être" ein originelles Konzept auf. Die Gemeinde Aubure hat, entlang eines 17 Kilometer langen Wanderweges, 14 selbsterklärende Tafeln zur Shiatsu-Selbstmassage, einer japanischen Technik, die auf Massagen durch Druck mit den Fingern beruht, aufgestellt.

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  • Nacktfuss Parcours in der Schweiz

Es existieren zwei Nacktfuss-Wanderwege in der französischsprachigen Schweiz: in Villarimboud im Kanton Freiburg und in Rebeuvelier im Kanton Jura; diese Orte sind Kneipp zertifiziert. Rebeuvelier befindet sich innerhalb des Jura Abenteuer-Parks und vervollständigt das Angebot des Parks. In der Deutschschweiz verbindet ein Nacktfuss-Wanderweg Jakobsbad mit Gontenbad, der durch Gonten geht. Mehrere Becken sind Kneipp zertifiziert, auch dasjenige beim "Museum Toobeschopf".

  • Afghanengang in der "Haute-Savoie"

Die Tourismusbüros der Skistationen von Samoëns und von Saint-Gervais schlagen den "Afghanengang" vor. Dabei werden, begleitet durch erfahrene Führer, Praktika sowohl im Winter als auch im Sommer angeboten und dauern von einem halben bis zu mehreren Tagen.

Diese neue Art des Wanderns verlangt von den Fachleuten, dass sie sich – vor allem in den Bergen – weiterbilden. Als Mitglied der nationalen Gewerkschaft der Bergführer der Sektion "Massif de Vosges" erinnert Laurent Cahon daran, dass die Qualifikation der Fachleute es ermöglichen könnte, dieses Angebot zu popularisieren, zu strukturieren und auch bekannt zu machen.

Das Departement der Vogesen arbeitet schon seit 2010 an einer Strukturierung des Wohlfühl- Angebots, das durch die Entwicklung eines Projekts erfolgt, das in die Gesamtheit der Dienstleistungskette integriert wird.

FORê, die allgemeine Vision des Wohfühl-Konzepts

Der Wald als wirtschaftliche und natürliche Lunge ist für die Vogesen, was das Matterhorn für das Wallis ist. Die Waldfläche, die 48 % des gesamten Territoriums ausmacht, war schon immer der Ankerplatz der wirtschaftlichen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Forstwirtschaft, dem handwerklichen Know-how und in jüngster Zeit dem Tourismus.

Mit dem Projekt FORê liess sich der Departementsrat der Vogesen von der Sylvotherapie inspirieren, um ein kohärentes und sich hervorhebendes Identitätsbild zu planen, das sowohl von der lokalen Bevölkerung als auch vom internationalen Publikum wahrgenommen wird. Die Sylvotherapie, ein Konzept, das direkt von Japan kam, zielt darauf ab, im Wald Energie zu tanken und daraus sein Wohlgefühl zu schöpfen.

Das Projekt FORê vereinigt verschiedene Akteure mit der gemeinsamen Marke "FORê l’effet Vosges®", die einem Qualitätslabel und einer globalen Erfahrung entspricht.

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Diese Marke lässt sich in 3 Produkt/Service-Bereiche einteilen:

  • FORê Goûts & Saveurs: Restauration und zubereitete Gerichte – selbst Träger der Marke FORê, hergestellt aus natürlichen Ressourcen der Vogesen (Früchte, Blumen, Pflanzen, Nadelhölzer) und auch Vorort verarbeitet. Es sind, von der Marmelade über den Essig bis zum Honig und Gewürzen, mehr als 45 Produkte registriert.
  • FORê Spa & Bien-être: Kosmetische Produkte aus den natürlichen Ressourcen der Vogesen (Massageöle, ölige Essenzen, Cremes, Balsam, Seifen usw.). Diese Produkte werden unter anderem durch die 4 Thermalstationen angewendet und verkauft.
  • FORê Hôtels & Résidences: 25 Unterkünfte, die lokale Materialien bevorzugen (vor allem Holz und  Steine), um das lokale Know-how zu fördern, die über ein Restaurations-Angebot mit Produkten des Labels FORê Goûts & Saveurs verfügen, und die auch die Produkte Spa & Bien-être anbieten und Waldentdeckungsausflüge mit speziell ausgebildeten Bergführern nach dem Konzept FORê ermöglichen.

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Das Wohlfühl-Potential im Wallis

Mettre les pieds (nus) à Nendaz! Auf dem "parcours découverte pieds nus" von Nendaz durchqueren die Spaziergänger mehrere Sektionen, die mit Sand, Holzschnitzeln, Kieselsteinen, Tannzapfen und Holzscheiben, Brennholz, Kräutern und Moos sowie Tannnadeln ausgestattet sind.

Namasté Zinal! Noch dieses Jahr empfängt Zinal im August den Jahreskongress der "Union Européenne de Yoga" und dabei wird das Potential des Afghanengangs behandelt.

Zwischen "Harmonie et Nature"! Die Führerin Catherine Chatelain schlägt meditative und schamanische Wanderungen vor, Achtsamkeits- und zudem auch Selbstentdeckungs-Praktika. Dies alles wird im Wallis angeboten. Das Wallis besitzt mit seiner touristischen Infrastruktur und seinen natürlichen Trümpfen das Notwendige, um sein Wohlfühl Angebot auszubauen. Vor allem die Liebhaber von Yoga, Tai-Chi und Sophrologie sind eine bewegliche  Kundschaft mit einer relativ hohen Kaufkraft, die nicht zögert, eine Distanz von einigen Tausend Kilometern für eine einmalige Erfahrung zurückzulegen (Indienaufenthalt, in Nepal oder Borneo). Meditieren wir also!

 

Quellen:

6es assises nationales des randonnées et activités de pleine nature, atelier 3 : "Randonnées. Bien-être & Santé : nouvelles approches, nouveaux enjeux", 26 et 27 avril 2016.

Tribune de Genève, Marche afghane à Samoëns , 25 février 2015

Michèle Sani, Marches nordique, sensorielle, afghane : se refaire une santé à Samoëns, Tourmag.com, 25 Novembre 2014

Website: FORê l’effet Vosges®

Website: Marche-consciente.com

Website: Harmonie et Nature

Aventure Jura Parc, Sentier pieds nus Kneipp, 2016

Myswitzerland.com, Pieds nus à travers le marais