Förderung von ländlichen Gebieten in Italien

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Trends in Kürze

Gemäss einer neuen Umfrage von TripAdvisor zu den Tendenzen für 2018 sorgt der Besuch von Denkmälern und berühmten Orten für die grösste Anzahl von Reservationen. Die Reservationen für kulturelle Aktivitäten – wie kulinarische Rundkurse, Kochkurse und geschichtliche Erlebnisse – haben im Verlauf der vergangenen Jahre massiv zugenommen.

Obwohl man sich darüber freuen darf, enthüllt die Umfrage von Tripadvisor aber nicht die Kehrseite der Medaille, denn die berühmtesten Denkmäler werden auch am häufigsten besucht und sorgen dabei für eine ganze Menge Ärger aufgrund des enormen Zustroms von Besuchern. Dieses Phänomen ist vor allem in Barcelona und Venedig bekannt.

Italien hat sich dazu entschlossen, zielgerichtet auf diese Problematik zu reagieren: Dies betrifft die besonders stark besuchten Regionen und andere genauso berühmten Orte, die aber von den Touristen vernachlässigt werden. Die Suche nach dem Authentischen und dem Kontakt mit den Einheimischen ist eine derzeit fest verankerte Tendenz, und Italien will davon profitieren. Italiens Minister für Kultur und Tourismus hat sich dafür entschieden, in die Förderung des Natur- und Kulturerbes von Italien zu investieren, das auf dem ganzen italienischen Stiefel verteilt ist. Ein interaktives Portal der Italienischen Wege Camini d’Italia wurde in Betrieb genommen. Diese Form der Dienstleistung, die auf nationalem Niveau noch selten ist, präsentiert 6'600 Kilometer Wanderwege und will die Touristen dazu ermuntern – ausserhalb der «ausgetretenen Pfade» – ein anderes Italien zu entdecken, das ländlicher und freundlicher ist.

Dieses starke Engagement der Gemeinden und des Staates, das das Ziel hat, die touristischen Besuche wieder besser zu verteilen, ist ein origineller Ansatz auf Landesniveau. Anlässlich des «Jahres der Dörfer» (Anno dei Borghi) 2017 hatte sich Airbnb schon mit dem Tourismusminister und der Vereinigung der italienischen Dörfer darüber vereinbart, rund 20 kleine Dörfer auf dem Portal speziell hervorzuheben. Der italienische Staat hat sich mutig gezeigt, indem er kleine historische Dörfer und ländliche Zonen mit Unterstützung von Airbnb wiederbeleben will. Das Ziel dieser Initiative ist nicht nur auf die ausländischen Touristen ausgerichtet, sondern dient auch dazu, die Italiener wieder dazu zu ermuntern, ihre Ferien in Italien zu verbringen.

Zudem hat Italien das Jahr 2018 zum «Année nationale de la gastronomie italienne dans le monde » deklariert, bei dem zahlreiche Ereignisse eingeplant sind. Hier zwei Beispiele unter vielen: Das eine betrifft Gebiete, in denen die Produkte weniger bekannt sind und die man mittels der kulturellen Legitimität der geschützten Ursprungsbezeichnungen fördern will. Das andere Beispiel will die italienische Küche in die Museen bringen, um der Mode-Tendenz «lokal und identisch speisen» an kulturellen und touristischen Orten gerecht zu werden.